Klimaschutz
Die EU haben ein Klimaschutzrecht beschlossen und der Bund will aktiv den Klimaschutz fördern. Bis 2030 sollen Emissionen um 60 % gesenkt werden, Klimaneutralität soll bis 2050 erreicht sein.
Klimaschutz geht jeden an und ist keine Frage des Alters, des Vermögens oder der Bildung. Mit unserem Verhalten legen wir Bausteine für die Zukunft dar. Da wir alle möchten, dass unsere Nachfahren ein mindestens so gutes Leben führen können wie wir, ist es höchste Zeit, sich für den Klimaschutz einzusetzen und auch umzusetzen.
Diese Erkenntnis ist nicht neu – spätestens seit Veröffentlichung des „Global 2000“ zu Beginn der 1980er Jahre war klar, dass die Menschheit aktiv etwas tun muss, um diesen Planeten zu unterstützen. Allerdings hat in mancherlei Hinsicht die Bequemlichkeit über den Tatendrang gesiegt und die Taten Einzelner haben nicht so weit getragen wie erhofft. Deshalb ist zwar weiterhin Jeder gefordert, seinen Lebensstil zu überdenken, Bilanzen zu ziehen, bewusster zu handeln und aktiv zu werden, aber es liegt auch an den Kommunen, mit gutem Beispiel voran zu gehen. Nachdem bereits in den Jahren 2013 bis 2015 intensiv an einem Klimaschutzkonzept für die Stadt Deidesheim und die Ortsgemeinde Niederkirchen gearbeitet wurde, haben sich deshalb nun auch die Ortsgemeinden Forst an der Weinstraße, Meckenheim und Ruppertsberg sowie die Verbandsgemeinde entschlossen, ein Integriertes Klimaschutzkonzept zu erarbeiten. Hierzu wurde ein Antrag auf Gewährung einer Bundeszuwendung gestellt und vom Projektträger auch bewilligt. Gleichzeitig wurde eine Stelle für das Klimaschutzmanagement geschaffen, die seit dem 01. Oktober 2020 besetzt ist. Seit Sommer 2019 verantwortet zudem der Erste Beigeordnete der VG den Geschäftsbereich Umwelt.
Das neue Integrierte Klimaschutzkonzept wurde in Zusammenarbeit mit einem Dienstleister erarbeitet, der für die Erstellung einer CO2-Bilanz und die Berechnung von Minderungspotentialen zuständig ist. Dies bedeutete für alle Beteiligten zunächst einmal viel Recherche, denn es musste der Status Quo erfasst werden. Hierbei wurden Daten über die gemeindeeigenen Liegenschaften, deren Strom- und Heizenergieverbrauch, Baualter, Sanierungsbedarf, Ausstattung etc. ebenso gesammelt wie Daten über die in den Gemeinden angemeldeten Fahrzeuge, deren Bauart, Treibstoff etc. oder über die vorhandenen Photovoltaikanlagen, deren Leistung und vieles mehr. All diese Daten wurden bilanziert und aus den Ergebnissen Rückschlüsse auf Möglichkeiten zur Veränderung gezogen. Auch sollten in verschiedenen themenbezogenen Workshops Informationen über das Nutzerverhalten ebenso gesammelt werden wie Ansätze zu Aktivitäten entwickelt werden. Aus all den gesammelten Informationen wurde ein Maßnahmenkatalog erstellt, der einen Weg zur Einsparung von klimaschädlichen Emissionen und zur Erreichung gesetzter Ziele weisen soll. Die Ergebnisse wurden mit der Öffentlichkeit dann in einer Veranstaltung diskutiert, aber auch über die Homepage und die Umweltseite „Natürlich…“ im Amtsblatt. Auch über Zwischenberichte im Verbandsgemeinderat werden Informationen weitergetragen .
In Bezug auf den Klimaschutz war die Verbandsgemeinde Deidesheim schon in den vergangenen Jahren nicht untätig. Neben dem bereits bestehenden Klimaschutzkonzept für Deidesheim und Niederkirchen wurde in allen Ortsgemeinden die Energiekarawane durchgeführt, an der sich viele Bürger beteiligt hatten. Sie startete im November 2013 in der Ortsgemeinde Meckenheim und ihr Weg hat sie über Ruppertsberg und Forst in die Stadt Deidesheim und die Ortsgemeinde Niederkirchen geführt. Am Dienstag, dem 01.04.2014, fand die Auftaktveranstaltung zur gemeinsamen Energiekarawane Deidesheim und Niederkirchen statt. Die mitarbeitenden Energieberater sowie die Vertreter der Energieagentur des Landes und der Energieeffizienzagentur der Metropolregion stellten dar, welche Vorteile eine Beratung im Rahmen der Energiekarawane mit sich bringt. Insbesondere der Vortrag einer Mitarbeiterin der Energieagentur machte deutlich, dass es auch kleine Veränderungen in den Haushalten sein können, die eine große Wirkung auf den Energieverbrauch haben. So wurde u.a. ein Beispiel für eine Komplettsanierung eines Siedlungshäuschens aus den Fünfziger Jahren gezeigt, wo durch die Kopplung verschiedener Maßnahmen – von der Dämmung über den Heizungsaustausch bis zur Nutzung „intelligenter Systeme“ - eine Energieersparnis von rund 80% erzielt wurde.
Ein Großteil der Gebäude in der Bundesrepublik stammt aus den Jahren zwischen 1949 und 1978. Gerade diese Gebäude machen einen großen Teil des Gesamtenergieverbrauchs aus, da sie vor dem Erlass der ersten Wärmeschutzverordnung gebaut wurden. Insbesondere Eigentümer dieser Gebäude sollten sich durch die Energiekarawane angesprochen fühlen und dadurch die Möglichkeit erhalten, eine kostenlose Erstberatung durch einen Energieberater in Anspruch nehmen zu können, in dem ihnen aufgezeigt wird, was an ihrem Haus machbar und sinnvoll ist. Die Beratungsquote lag in den unterschiedlichen Orten zwischen 25 und 34% der angeschriebenen Haushalte. Es wäre schön, wenn auch über diese Projekt hinaus die Hauseigentümer in der Verbandsgemeinde aktiv an der Verbesserung der Ökobilanz weiter arbeiten.
Neben den privaten Haushalten stellen in der Verbandsgemeinde Deidesheim auch die öffentlichen Gebäude eine Möglichkeit dar, in Hinblick auf den Klimaschutz aktiv zu werden. Hier wurden bereits bei einzelnen Gebäuden vor allem im Rahmen von notwendigen Sanierungen Maßnahmen ergriffen, die sich positiv auf die CO2-Bilanz auswirken sollen. Neben dem Austausch von Heizungsanlagen oder Fenstern sowie der Ausführung von Maßnahmen zur Gebäudedämmung spielt hier aber auch das Nutzerverhalten eine Rolle. Dem wird dann ergänzend zu den baulichen Maßnahmen dann in den Workshops zur Erstellung des Klimaschutzkonzeptes nachgegangen. Es wurden Angebote bei Dienstleistern eingeholt, die die Verwaltung bei der Erstellung des Konzeptes unterstützen sollen. Parallel laufen Recherchen, damit nach Auftragsvergabe der Dienstleister direkt durchstarten kann.
Auf unserer Homepage und in unserem Amtsblatt werden wir über die Aktivitäten auf dem Laufenden halten.
Gerne stehen wir Ihnen auch zu den üblichen Sprechstunden der Verwaltung zur Verfügung.
Ihre Klimaschutzmanagerin
Claudia Breuer